Trendanalyse

Die Trendanalyse „Weilheim 2046“ untersucht langfristige globale Entwicklungslinien und überträgt diese auf die lokale Ebene in Weilheim. Es geht darum, Chancen zu identifizieren, die unsere Stadt heute ergreifen kann.

Weilheim steht – wie viele Städte und Gemeinden – vor tiefgreifenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Veränderungen. Diese Veränderungen sind keine abstrakten Zukunftsszenarien, sondern bereits spürbare Realitäten: Digitalisierung, Klimakrise, demografischer Wandel, Polarisierung und geopolitische Instabilitäten beeinflussen längst den Alltag vor Ort – sei es bei der Versorgung mit Fachkräften, der Finanzierung öffentlicher Aufgaben, der gesellschaftlichen Teilhabe oder der Zukunft des Wohnens.

Die Bevölkerungsprognose für Weilheim zeigt: Die Einwohnerzahl wird bis 2038 wachsen, wobei sich Altersstruktur und Zuzugsdynamik verändern. Vor allem der Anteil älterer Menschen nimmt zu, zugleich steigt die Zahl der unter 6-Jährigen leicht – mit Auswirkungen auf Bildungs-, Pflege- und Wohninfrastruktur. In mehreren Sozialräumen besteht ein überdurchschnittlicher Anteil an Menschen mit Unterstützungsbedarf, etwa in der gesundheitlichen Versorgung. Gleichzeitig zeigt die Sozialraumanalyse große Stabilität in der sozialen Struktur, aber auch Unterschiede zwischen den Quartieren – mit Herausforderungen und Potenzialen für die Quartiersentwicklung und den sozialen Zusammenhalt.

Gleichzeitig stellen sich viele Bürgerinnen und Bürger die Frage: Wie können wir unsere Stadt zukunftsfähig machen, ohne das zu verlieren, was sie heute lebenswert macht?

Die vorliegende Analyse greift Ergebnisse früherer Beteiligungsprozesse auf. Sie bietet einen aktuellen Blick auf globale Trends und deren Relevanz für Weilheim. Sie enthält noch keine „Lösungen“, sondern möchte die Grundlage schaffen, um im gemeinsamen Dialog von Zivilgesellschaft, Verwaltung, Politik und Wirtschaft darüber zu sprechen, welche Chancen Weilheim heute ergreifen kann. Sie soll Orientierung geben, Debatten anstoßen und dazu beitragen, Zukunft aktiv zu gestalten.

Die Analyse orientiert sich an globalen, langfristigen und tiefgreifenden Entwicklungslinien, die unsere Gesellschaft nachhaltig verändern. Diese Trends wirken über Jahrzehnte hinweg, verlaufen oft schleichend und greifen tief in soziale Strukturen, wirtschaftliche Prozesse und politische Entscheidungsräume ein. Beispiele sind etwa der Klimawandel, die Transformation der Arbeitswelt oder der Wandel von Kommunikations- und Werteformen.

Diese Trends entfalten ihre Wirkung nicht nur auf internationaler Ebene, sondern auch ganz konkret vor Ort – etwa bei der Organisation von Mobilität, der Betreuung von Kindern, der strategischen Nutzung von Fördermitteln oder der Pflege kommunaler Gemeinschaft. Kommunen wie Weilheim sind heute zentrale Handlungsebenen für gesellschaftliche Resilienz und Innovation – oder, wie es Mario Draghi in seinem Bericht für die Europäische Kommission formuliert: Orte, an denen der Erfolg eines Gemeinwesens konkret und sichtbar wird.

Ziel dieser Analyse ist es, die wichtigsten globalen Trends mit konkreten Herausforderungen, Chancen und Handlungsfeldern in Weilheim zu verknüpfen. Sie ist bewusst als Ausgangspunkt für Diskussionen, Beteiligungsprozesse und strategische Entscheidungsfindung gedacht – nicht als fertiges Konzept oder Maßnahmenkatalog. Sie will informieren, aber auch inspirieren: zum Weiterdenken, Priorisieren und Gestalten.

Die Trendanalyse richtet sich an alle, die sich mit der Zukunft Weilheims beschäftigen – sei es in der Stadtverwaltung, im Stadtrat, in der Presse, in Vereinen, Schulen, Unternehmen und Verbänden, in kirchlichen Einrichtungen und natürlich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Sie lädt dazu ein, aus unterschiedlichen Perspektiven zu einem gemeinsamen Zukunftsbild beizutragen. Und sie zeigt: Die großen Fragen unserer Zeit lassen sich nicht „von oben“ lösen – sondern nur gemeinsam, mit klarem Blick auf das, was vor Ort zählt.